Zwinger "Von Discher´s Hoff"
 
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Beispielstory eines Wurfes


Da sich viele Menschen den Umfang eines Wurfes überhaupt nicht vorstellen können (ich früher auch nicht), möchte ich hier spaßhalber einen groben Umriß des Ganzen geben:

Angefangen bei der Suche nach einer guten Zuchthündin. Ich kaufe mir einen möglichst rassetypischen, aufgeschlossenen und freundlichen Welpen, um ihn mir dann selbst nach eigenen Vorstellungen zu formen. Zu dem Zeitpunkt weiß ich aber nur in etwa über die Vorfahren Bescheid, jedoch nicht, wie sich der Hund selbst entwickeln- und wie seine Zuchtzulassung ausfallen wird. Z.B. : die Untersuchung auf Hüftgelenksdysplasie, Ausschluß von später auftretenden, erkennbaren Fehlern, u.s.w. Dieses erfahre ich mit frühestens einem Jahr. Ist alles gut gelaufen und die Hündin wird zugelassen, beginnt bald die Umschau nach einem passenden Deckrüden, denn wenn die Hündin etwa 2 Jahre alt ist, sollte er ungefähr feststehen. Diese Umschau ist auch nicht ganz einfach. Schließlich ist der Puli selten. Sehe ich irgendwo einen Puli, wird der Halter gnadenlos von mir angesprochen: Rüde oder Hündin? VDH/FCI-Papiere? Ahnentafel-Kopie möglich, um die Linien zu vergleichen? Zuchtzugelassen? Aus welchem Zwinger? etc....Ansonsten bietet das Stöbern in den Homepages anderer Züchter vielleicht eine interessante Linie.
Die größte Übersicht bringen mir aber immer die Ausstellungen. Zum Einen kriege ich einen Überblick darüber, wie meine Hündin beurteilt wird, zum Anderen sind da doch immer mal wieder neue Rüden. Oder man hört von einem anderen Aussteller über einen guten Rüden, zu dessen Halter man Kontakt aufnehmen könnte. Habe ich nun einen Rüden gefunden, dessen Linie mir gut erscheint , der mir den Erhalt eines möglichst großen Genpools verspricht, der zudem ein rassetypisches Aussehen und ein freundliches Wesen hat, so fahre ich mit meiner Hündin allgemein nicht mal eben in den nächsten Ort zum Decken, sondern viele, viele Kilometer. Das ist nicht nur ganz Deutschland, sondern mitunter auch das Ausland, was eben auch Hotel und Übernachtung beinhaltet. Ob der Deckakt erfolgreich war, kann mir frühestens 4 Wochen später eine Ultraschalluntersuchung bestätigen. Dann heißt es noch einmal warten.
Geht alles gut, bereite ich meiner Hündin etwa 7 Wochen nach dem Deckakt ihre Wurfkiste vor. Der Wurf sollte nach neun Wochen erfolgen, ein paar Tage früher oder später sind okay. Bei guter Beobachtung der Hündin kriege ich sehr gut mit, wann sie wohl soweit sein wird. Ab diesem Zeitpunkt schlafe ich auch nachts bei ihr. So sehe ich am Besten, wann es wirklich ernst wird und ob irgendwelche Komplikationen auftreten.
Mahlzeit
Mahlzeit!
Während der Geburt weiche ich ihr nicht von der Seite und ich kann sagen, bislang haben es meine Hündinnen durchweg genossen. Vom Kuscheln während der Eröffnungsphasen, wobei sie sich beruhigend ihren dicken Babybauch streicheln ließen, bis zum Abstützen des Brustkorbes an meiner Schulter während der Preßwehen. Eine Hündin war des Nachts sehr unruhig und so war ich erst spät in der zweiten Nachthälfte eingeschlafen. Diese Hündin kam dann am frühen Morgen zu mir, legte sich neben mich, ihren Kopf auf meinen Hals und weckte mich. Als sie merkte, dass ich wach war, ging sie in ihre Wurfkiste und der ernste Teil der Geburt begann fast unverzüglich. Allerdings brauchen die Hündinnen nach Austritt der Welpen auch ihre ungestörten Zeiten, in denen sie sich um ihren frischgeborenen Nachwuchs kümmern können. All das ist immer wieder auf's Neue spannend und aufregend, und jedesmal, wenn die Geburt gut überstanden ist und Mutter und Welpen geschafft, aber zufrieden in der frisch gesäuberten Wurfkiste liegen, fällt mir ein Stein vom Herzen und ich freue mich riesig. In den nächsten drei bis vier Wochen macht die Hauptarbeit die Mutter. Mir bleibt das Sauberhalten der Wurfkiste, dadurch reichlich Wäschewaschen und das Kontrollieren, ob es Welpen und Mutter gut geht, wiegen, schon ein wenig spielen, oder ganz einfach vor der Wurfkiste sitzen und die Welpen beobachten. In dieser Zeit ist jeder Fernseher ein absolut überflüssiges Möbelstück.

Flucht aus der Wurfkiste
Danach wird es anstrengender. Die Welpen kommen aus der Wurfkiste gekrochen, gekrabbelt, gepurzelt. Zu diesem Zeitpunkt wird auch das restliche Rudel, das bis dahin die Ruhe von Mutter und Kindern respektiert hat, neugieriger. Die Welpen werden relativ rasch integriert. Die anderen Hündinnen putzen sie teilweise mit, spielen mit ihnen und geben auch die nötige Erziehung, was das Sozialverhalten unter Hunden betrifft. Bei einem Wurf ging es sogar soweit, dass eine ältere Hündin einer Jungen, Erstgebärenden, ab diesem Zeitpunkt voll zur Seite stand. Sie paßte mit auf die Babies auf, bekam sogar Milch und säugte sie. Die Babies werden nun immer munterer, nichts ist vor ihnen sicher. Zum Glück habe ich zusätzlich zum Auslauf auf dem Gesamtgrundstück die Möglichkeit eines umzäunten Gartenstückes, welches sie den ganzen Tag als Freiauslauf nutzen können. Dadurch wird die Sauberkeit recht gut gefördert und da dieser in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Werkstatt liegt, bekommen sie gleichzeitig die Eindrücke vieler Geräusche, zumal eine vielbefahrene Landstraße und eine Eisenbahnstrecke ebenfalls wahrnehmbar sind. Zufüttern wird langsam nötig, bis zu fünfmal am Tag. Ebenso nötig sind Spielzeiten und erste kleine Erziehungsmaßnahmen, sollen sie doch auch zu den Menschen eine gute Prägung erhalten. Dazwischen immer wieder Saubermachen.
Erste Fütterung
Fast wie bei Muttern
Dazu Besuche der künftigen Familien der Welpen, die ich gerne möglichst früh und möglichst oft hier habe, um die Vertrautheit zu den Welpen herzustellen und in gewisser Weise auch zu mir, möchte ich doch später einen netten Kontakt behalten. Außerdem können so erste Unsicherheiten schon festgestellt und geklärt werden, wenn jemand vielleicht noch nicht so erfahren im Umgang mit Hunden ist. Mit sieben Wochen frühestens findet dann die Wurfabnahme durch einen Zuchtwart des Vereines statt. Bis dahin müssen die Welpen nicht nur regelmäßig entwurmt worden sein, sondern sie müssen auch bereits ihre ersten Impfungen haben. Der Zuchtwart kontrolliert die Zuchtstätte, prüft, ob die Welpen erkennbare Fehler haben, wie sie und die Mutter in der Ernährung stehen und wie ihre Gesamtverfassung ist. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Prägung gerichtet, u.s.w.... Sie erhalten letztlich eine Zuchtbuchnummer für die Ahnentafel und bekommen einen Erkennungs-Chip. Bis die Welpen mit frühestens acht Wochen abgegeben werden, haben sie noch gelernt, ein Halsband zu tragen, evtl. schon mal einen ersten Spaziergang an der Leine zu machen und möglichst auch kurze Fahrten im Auto zurückzulegen. Das Schwerste ist und bleibt aber immer die Abgabe selbst, hat man sich in dieser Zeit doch sehr an die kleinen frechen "Monster" gewöhnt. Was bleibt, ist die Hoffnung, den besten und geeignetsten Käufer für sie ausgesucht zu haben und ein hoffentlich herzlicher Kontakt zu den Käufern, mit sporadischen Besuchen, wenn eine zu große Entfernung nicht dagegen spricht. Ansonsten veranstalte ich nach Möglichkeit einmal jährlich im August oder September ein Pulitreffen hier bei mir und sehe spätestens dabei den größten Teil "meiner Babies" wieder.