Über Ajna
Ahnentafel Ajna
Ajna - unseren "Big-Champ" habe ich ebenfalls aus Ungarn importiert. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, war ich sofort begeistert. Obwohl ich selbst noch kein Züchter war und somit auch noch nicht so recht mit einem Blick für die Feinheiten ausgestattet, fiel mir doch ihre absolut kompakt-quadratische Körperform ins Auge.
Nachdem ich nun schon einige Züchter und somit Welpen gesehen hatte, erkannte sogar ich, dass hier ein besonders gelungener Wurf lag. Auswahl hatte ich keine mehr, es wurde mir nur eine Hündin gezeigt, die noch zu haben wäre. Spontan entschied ich mich dafür. Etwas schwierig wurde allerdings die übernahme, war der Welpe doch erst nach meinem Urlaubsende abgabebereit.
Glücklicherweise war unsere damalige erste Vorsitzende des Puliklubs, Frau Händschke, ebenfalls in Ungarn und begleitete mich bei meiner Suche. Sie erklärte sich bereit, den Welpen mit nach Deutschland zu bringen, da sie einen etwas längeren Urlaub hatte. Auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank dafür!
Als ich die kleine Maus bei ihr zuhause abholte, machte Frau Händschke mir lächelnd die Tür auf und begrüßte mich mit den Worten:"Also dieser Hund prägt den Pulistandard neu. Das ist kein Quadrat, das ist ein Würfel!!" Diesen Spitznamen behielt Ajna fortan. Teilweise sogar bei offiziellen Veranstaltungen, wie unserer Klubsiegerschau.
Da wurde bei der Preisverleihung der erste Platz nicht etwa an "Kurjancs-Dombi Ajna", sondern an "den Würfel" verliehen und jeder wußte inzwischen, wer gemeint war.
Ajna kam als letzte in unser kleines Rudel, fügte sich aber nur schwer ein. Anscheinend hatte sie bereits damals ein mit Starallüren gefülltes Köpfchen. Ein wenig älter versuchte sie immer wieder, unsere Pici von ihrem Thron der Rudelführung zu zerren. Hier machte ich einen gravierenden Fehler, der sich viele Jahre gerächt hat.
Nachdem Ajna durch eine heftigere Zurechtweisung von Pici leicht hinkend davonschlich, bekam ich Angst vor etwaigen Folgen, stand doch die Zuchtzulassung, inklusive HD-Röntgen noch aus. Pici war schließlich deutlich größer und schwerer. So zog ich ein paar Mal die kleine Rebellin unter Pici hervor, beruhigte Pici und für mich war der Fall erledigt.
Nicht so für Ajna! Sie registrierte nämlich daraus, dass, wenn ich nicht mehr als ca. 10 Meter Abstand habe, ihr nicht viel passieren kann und so versuchte sie es immer mal wieder. Anscheinend reizte sie ausschließlich die Rudelführung. Oder es war einfach eine von Anfang an bestehende Antipathie. Denn außer mit Pici hatte und hat Ajna mit anderen Hunden, Tieren und erst recht mit Menschen keine Probleme.
Sie schmust genauso gerne wie die anderen, kratzt sachte am Bein, wenn sie der Meinung ist, das Streicheln wurde zu früh beendet und hat es immer sehr gemocht, wenn wir zu Ausstellungen gefahren sind. Wenn sie sah, dass das Auto mit den entsprechenden Utensilien gepackt wurde, hüpfte sie hinein und wartete. Da konnte der Ausstellungstag für sie noch so langweilig werden, sie hatte uns Menschen für sich alleine und das genoß sie jedesmal.
Inzwischen hat auch für sie das Rentendasein begonnen und Tochter Fenya führt nun ihre Erfolge fort.
Wir sind sehr traurig! Nun ist auch Ajna so kurze Zeit nach Pici von uns gegangen. Selbst wenn viele sagen, 15 Jahre wären doch ein schönes Alter...sie gehen viel zu schnell vorbei. Wir werden sie ebenso liebbehalten, wie unsere unvergessenen Gefährten, die schon vor ihr gegangen sind. Nimmt doch jeder von ihnen ein kleines Stückchen unserer Herzen mit sich. Mach es gut, kleine Maus, irgendwann sind wir wieder bei Dir!